Guten Morgen! Hier ist Rasmus Buchsteiner mit Ihrem Playbook. Wenn Sie das hier lesen, ist Friedrich Merz mal wieder auf und davon.
Augen geradeaus: Vergangenes Jahr war er im Cockpit eines Eurofighters dabei und donnerte mit Überschallgeschwindigkeit über die Ostsee. Heute steigt Merz wieder in ein Flugzeug — aber mit deutlich weniger Speed.
Unsere Top-Themen heute: Der Kanzler und sein Truppenbesuch in Litauen, eine Milliarden-Operation zur Stabilisierung unserer Sozialkassen, der Auszug der Abgeordneten aus dem Bundestags-Modulbau und die Antwort auf die Frage, was es mit der Formel „3+3+3+2“ auf sich hat.
Hörtipp: Gordon Repinski spricht im Playbook Podcast mit Siemtje Möller über die Kanzlerreise nach Litauen. Und im Update geht es um den Start von Innenminister Alexander Dobrindt.
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SEITE EINS
AUF SCHOLZ’ SPUREN: In seiner ersten Regierungserklärung gab es diesen einen Moment, in dem Friedrich Merz seinem Vorgänger Respekt zollte. Eine Art Verneigung war es, hier noch einmal zu sehen (ab Minute 2:46).
Hallo Ostflanke: Wenn man es so sehen will, tritt Merz heute offiziell das Erbe des Zeitenwende-Kanzlers Scholz an.
Warum? Heute früh geht es nach Litauen, an die Nato-Ostflanke also. Es ist der erste Besuch des neuen Regierungschefs bei der Truppe, die möglichst rasch die stärkste konventionelle Armee des Kontinents werden soll, wenn es nach ihm geht.
Das Signal von Vilnius: Merz will mehr Zeitenwende wagen. Und dafür braucht er die richtigen Bilder, die richtigen Worte. Was eignet sich also besser als der feierliche Appell, bei dem die Panzerbrigade 45 offiziell in Dienst gestellt wird?
Permanent: Die Stationierung der Litauen-Brigade — bis 2027 auf rund 4800 Soldaten und 200 zivile Kräfte — geht auf einen Vorstoß von Boris Pistorius zurück, der mit Merz heute vor Ort ist. Das Ganze war zuletzt begleitet worden von mühsamen Debatten um Planung und den Aufbau der Infrastruktur.
Respekt: „Die Entscheidung Deutschlands, eine Brigade dauerhaft nach Litauen zu entsenden, ist ein historischer Schritt“, sagt Litauens Verteidigungsministerin Dovilė Šakalienė zu Johanna Sahlberg.
Deutschland sei in Litauen, um die gesamte Nato zu verteidigen: „Der Frieden muss mit Einigkeit und Entschlossenheit verteidigt werden.“
We promise: „In der Zwischenzeit ist Litauen bereit, die gesamte Infrastruktur rechtzeitig bereitzustellen und die notwendige Unterstützung des Gastgeberlandes zu leisten“, so Šakalienė, die Merz heute trifft.
Warm welcome: Außenminister Kęstutis Budrys bezeichnete Merz’ Besuch als „einen wichtigen Meilenstein in unseren bilateralen Beziehungen“.
Aufstockung: 400 deutsche Soldaten sind bisher bei der Brigade stationiert, bis Ende des Jahres sollen es 500 werden. 2026 sollen es mehr als 2000 sein. Die Aufstockung laufe planmäßig nach der Road Map, hört Rixa Fürsen aus dem Verteidigungsministerium.
Anspruch > Wirklichkeit: Merz spricht heute beim Appell auf dem Kathedralenplatz von Vilnius. Und zwar in zivil, nicht in Flecktarn, wie Hans von der Burchard hört. Es dürfte deutlich werden, dass für die Bundeswehr nun ganz offiziell gilt: Whatever it takes.
Uneingeschränkte Solidarität: Es gehe jetzt um „das klare Signal an Russland, dass wir verteidigungsbereit sind“, so SPD-Fraktionsvize Siemtje Möller im Playbook Podcast.
Wir machen schon viel: Wenige Wochen vor dem so wichtigen Nato-Gipfel in Den Haag will Merz Deutschland als Bündnispartner so untadelig wie nur möglich wirken lassen. Der neue No-limits-Schulden-Passus für die Verteidigung steht ja auch schon im Grundgesetz.
Moment mal: Der Kanzler weiß aber auch, dass die Ausstattung der Bundeswehr (noch) dürftig ist, dass Personal fehlt und die Truppenstärke weit von dem entfernt ist, was für erforderlich gehalten wird.
Back to the 70s. Merz — als junger Mann T2 gemustert, Wehrdienst 1975/76 — kann sich noch gut an seine Zeit beim Bund erinnern, zum Beispiel an „das scharfe Nachtschießen mit der großen Panzerartillerie-Haubitze“.
Possibly: Mag sein, dass er bald noch mehr Zeitenwende wagen muss. Dann, wenn das Verteidigungsministerium seinen Gesetzentwurf zum neuen freiwilligen Wehrdienst fertig hat — und sich die Frage stellt, ob das wirklich ausreicht.
KANZLERMAPPE
MAL ETWAS INNENPOLITIK: Zurück aus dem Baltikum geht es für Merz ins Kanzleramt. Um 18:15 Uhr ist er dort mit Anke Rehlinger verabredet. Die saarländische Ministerpräsidentin bringt ihr komplettes Kabinett mit, das gerade in Berlin in Klausur ist.
Die Themen: Strukturwandel, Industriepolitik, Energieversorgung und Grüner Stahl. Da war doch was?! Stimmt.
Nice-to-know I: Merz ist auch ein bisschen Saarländer. Mit seiner Frau Charlotte, die aus dem Saarland stammt, lebte er einige Jahre in Saarbrücken, arbeitete dort als Richter am Amtsgericht. Aber das nur nebenbei.
Nice-to-know II: Der saarländische Finanzminister Jakob von Weizsäcker war es, der während der Sondierungen die Blaupause für Schuldenbremsenreform und Sondervermögen auf den Tisch packte und Merz aus der Klemme half. Heute kommt es zum Wiedersehen.
AUßENKANZLER AUFGEPASST: Die Lage in Nahost wird heute Sorgenthema bleiben. Auf seiner Litauen-Reise sollte sich Merz auch auf mögliche kritische Journalisten-Fragen zum jüngsten Vorfall im Westjordanland vorbereiten, wo israelische Truppen auf westliche Diplomaten — darunter auch ein Deutscher — das Feuer eröffneten.
„Diesen unprovozierten Beschuss verurteilt das Auswärtige Amt scharf“, so eine Sprecherin. „Wir können von Glück reden, dass nichts Schlimmeres passiert ist.“
Israels Militär teilte mit, man hätte die Diplomaten zunächst als Bedrohung wahrgenommen und Warnschüsse abgefeuert.
UND DANN IST DA NOCH DIE FLUGVERSPÄTUNG NACH WASHINGTON: Eigentlich wollte Merz Ende nächster Woche zu Donald Trump ins Weiße Haus, doch bei der Terminabsprache gibt es weiter Schwierigkeiten.
Stattdessen wird nun der Donnerstag oder Freitag der ersten Juniwoche wahrscheinlicher, wie Hans erfahren hat.
Für Sorge in der Regierung sorgt ein neuer New York Times-Bericht, wonach Trump nach seinem Telefonat mit Putin am Montag gegenüber Merz, Wolodymyr Selenskyj und anderen EU-Chefs sagte, dass er keine neuen Sanktionen gegenüber Putin mehr unterstütze. Über das transatlantische Zerwürfnis in der Frage haben wir am Dienstag berichtet.
Auch das noch: Die USA lehnen offenbar die Aufnahme einer „weiteren Unterstützung“ für die Ukraine in einer neuen G7-Finanzminister-Erklärung ab, so zwei an den Verhandlungen beteiligte Beamte gegenüber unserem Brüsseler Kollegen Gregorio Sorgi.
EBENFALLS LEICHT VERSPÄTET: Am liebsten hätten Merz und Emmanuel Macron ihr erstes Kabinettstreffen — den sogenannten deutsch-französischen Ministerrat — noch vor der Sommerpause veranstaltet, doch nun läuft es wahrscheinlich auf Ende August hinaus, berichtet Hans.
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PARTEIEN
MATHEHEFTE RAUS, denn es wird anspruchsvoll, wenn es um die Struktur des Koalitionsausschusses geht.
In einem „3+3+3+2“-Format kommen die Koalitionäre aus CDU, CSU und SPD künftig zusammen, um regelmäßig die größten Themen der Regierungsarbeit zu besprechen. Das erfuhren Gordon Repinski und ich gestern aus Koalitionskreisen.
Wer darf dabei sein? Kanzler Merz bringt Jens Spahn und Carsten Linnemann mit in die Runde. Linnemann ist als einziger Generalsekretär dabei. Die CSU kommt mit Markus Söder, Alexander Dobrindt und Landesgruppenchef Alexander Hoffmann an den Tisch.
Womanpower: Die SPD hat mit Bärbel Bas die einzige Frau dabei. Sie geht gemeinsam mit Lars Klingbeil und Matthias Miersch an den Start.
Can we be your +2? Thorsten Frei und Björn Böhning — Finanzstaatssekretär und Regierungskoordinator für die SPD — komplettieren als „Notetaker“ die Runde.
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BAND DES BUNDES
GELDSEGEN: Darauf kann die dauerklamme gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung hoffen, hört mein Kollege Jürgen Klöckner aus Koalitions- und Regierungskreisen.
Konkret gibt es ernstzunehmende Überlegungen, die Sozialversicherungszweige mit knapp 16 Milliarden Euro aus Steuergeldern zu stützen, um erneute Beitragserhöhungen zu verhindern. Diese seien „keine Option für Arbeitgeber und -nehmer“, heißt es aus der Union.
Von der Summe sollen zehn Milliarden Euro an die GKV und knapp sechs Milliarden an die Pflegeversicherung gehen. Den Spielraum im Haushalt muss Lars Klingbeil allerdings noch schaffen.
PLENARSAALEBENE
CHEFSESSEL: Gestern wurden in den 24 Ausschüssen die Vorsitzenden gewählt — doch nicht alle erhielten eine Mehrheit. Die sechs Ausschüsse, die die AfD gezogen hatte, werden jetzt vorerst vom dienstältesten Mitglied im Ausschuss geleitet.
Einzeltäter: Nur wenige Abgeordnete der anderen Parteien schenkten den AfD-Kandidaten ihre Stimmen — im Haushalts- und Innenausschuss gab es jeweils zwei anonyme Unterstützer für die AfD, im Finanz- und Rechtsausschuss einen.
Eine Übersicht, wer in den anderen Parteien jetzt welchen Ausschuss leitet, finden Sie hier.
Und wie geht’s weiter in den vorsitzlosen Ausschüssen? Dort könnten in zwei Wochen — in der nächsten Sitzungswoche — neue Kandidaten vorgeschlagen werden. Oder die alten noch einmal antreten.
BYE-BYE, MODULBAU: Seit Anfang 2022 sitzen zahlreiche Abgeordnete im — bei einigen MdBs ungeliebten — Modulbau in der Adele-Schreiber-Krieger-Straße. Bis Anfang nächsten Jahres soll der bunte Übergangsbau abgeordnetenfrei werden.
Der Plan: Sie sollen in den neuen Erweiterungsbau für das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus (MELH II) ziehen, sobald dieser fertig ist. Schon im März informierte die SPD-Fraktion ihre Abgeordneten über den Umzug, wie ein Papier zeigt, das Jasper Bennink in die Hände bekommen hat.
In der vergangenen Fraktionssitzung am Dienstag wurde der Umzug noch einmal bestätigt. Nach aktuellem Stand werde Anfang 2026 für den Umzug angepeilt, teilt die Bundestagsverwaltung Jasper mit.
Den Übergangsbau, der sich theoretisch einfach abbauen ließe, gibt der Bundestag aber nicht auf.
„Nutzer aus anderen Liegenschaften werden dort einziehen, um in den anderen Gebäuden Platz für Sanierungsarbeiten herzustellen“, heißt es.
FÜNFZEHN JAHRE ZU SPÄT: 2010 haben die Arbeiten am MELH II begonnen. Und jede Menge Verzögerungen und Kostensteigerungen folgten. 430 Millionen Euro ist der Endpreis, 190 Millionen waren kalkuliert. Ein Pleiten-Pech-und-Pannen-Bau.
Bekannt ist das MELH inzwischen auch durch die Bilder von den Pressekonferenzen während der schwarz-roten Koalitionsverhandlungen.
400 Büros sind es insgesamt, die Nutzfläche im Haus beläuft sich auf 16.300 Quadratmeter. „Nach erfolgten Prüfungen und Abnahmen wird der Erweiterungsbau schrittweise in diesem Jahr übergeben“, höre ich vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung.
LÄNDERPUNKTE
DOUBLE DOWN: Nach einer Entschließung nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 möchte der Bundesrat morgen zum Anlass von 60 Jahren deutsch-israelischen Beziehungen einen Beschluss zur Unterstützung Israels fassen.
Darin betonen alle 16 Länder, die Verflechtungen zwischen Deutschland und Israel weiter auszubauen. Zudem fordern sie die Freilassung der israelischen Geiseln und einen sofortigen Stopp der Angriffe auf Israel.
Genau lesen: Vollen Support für seine Handlungen bekommt Israel aber nicht, der Bundesrat sorgt sich um die aktuelle Situation in Gaza.
Im Antrag fordert er die Bundesregierung dazu auf, auf eine „Einhaltung des Völkerrechts und insbesondere des humanitären Völkerrechts durch alle am Konflikt beteiligten Parteien im Gazastreifen zu dringen“.
Ob der Entschließungsantrag — wie erwartet — mit großer Mehrheit durch den Rat geht, wird sich Israels Botschafter Ron Prosor von der Tribüne aus anschauen.
EUROVISION
BESUCH AUS DEM NORDEN: Alexander Dobrindt trifft heute den dänischen Migrations- und Integrationsminister Kaare Dybvad Bek. Am Vormittag setzen sie sich im BMI zusammen; im Anschluss gibt es eine Pressekonferenz.
Es ist ein angenehmer Besuch: Dänemark, das ab Juli die rotierende EU-Ratspräsidentschaft übernimmt, unterstützt den deutschen Migrationskurs und hätte auch nichts dagegen, in der EU allgemein eine härtere Linie zu fahren.
Das ist ein merklicher Unterschied zu Nachbarn wie Luxemburg, Polen oder der Schweiz, die zuletzt lautstark gegen schärfere Grenzkontrollen und Dobrindts Zurückweisungspläne protestiert hatten.
Auch von der deutsch-französischen Grenze gibt es Beschwerden: In einem gemeinsamen Brief an Merz warnen die Bürgermeister von Straßburg und dem benachbarten deutschen Kehl vor „ganz erhebliche Beeinträchtigungen für unseren gemeinsamen Lebensraum“.
DARUM GEHT ES AUCH HEUTE UNTER DIPLOMATEN: Für zwei Tage treffen sich die in der EU stationierten deutschen Botschafter und Generalkonsuln im Auswärtigen Amt. Auf der Agenda: Deutschlands Europapolitik nach der Bundestagswahl (und da bleibt die Migrationsfrage nicht aus) sowie Handel und Wettbewerbsfähigkeit.
Die Top-Diplomaten tauschen sich dabei mit Außenminister Johann Wadephul, Europastaatsminister Gunther Krichbaum, Merz’ Europa-Berater Michael Clauß, der EU-Erweiterungskommissarin Marta Kos und den Staatssekretären aus dem BMWE, Bernhard Kluttig, und dem BMF, Jeanette Schwamberger, aus.
TRANSATLANTIK
DIE HEIKLE FRAGE NACH DEN SANKTIONEN: Lange ist es her, dass die Europäer in Absprache mit Trump dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit „massiven“ Sanktionen gedroht hatten, sollte dieser nicht die Waffen ruhen lassen. Geschehen ist das nicht.
Problem: Donald Trump will von dieser Drohung nichts mehr wissen. Um die eigene Glaubwürdigkeit aufrechtzuerhalten, will Europa handeln.
Deshalb: Europa hofft nun ganz konkret auf einen Gesetzentwurf des Senators Lindsey Graham. Der traditionelle Russland-Falke hat ein Maßnahmenpaket ausgearbeitet, das Strafzölle in Höhe von 500 Prozent für alle Länder vorsieht, die russisches Öl und Gas kaufen.
Ausgestreckte Hand: „Ich habe mit Ursula von der Leyen gesprochen. Ich will das mit ihr koordinieren“, sagte Graham zu Gregor Schwung. Die Kommissionschefin wird das gerne hören. Einerseits, weil man zusammen mit Washington einen größeren Effekt erzielen würde. Aber auch, weil es die Gefahr reduzieren würde, dass Länder wie Ungarn es wagen, neue Sanktionen zu blockieren.
Graham schob aber noch eine weitreichende Forderung hinterher. Er will, dass sich Europa auch inhaltlich an seinem Katalog orientieren. „Ich habe Ursula gesagt, wir werden keine Lösung des Problems bekommen, wenn wir uns nicht China widmen“, sagte der Senator. Man müsse den Druck auf Peking erhöhen, „damit es nicht mehr Putins Kriegsmaschine füttert“, so Graham. „Ich hoffe, Europa macht mit.“
Damit gerät Brüssel in eine schwierige Lage. Kann die EU es sich leisten parallel zum Handelskrieg mit Trump, es sich mit Peking zu verderben?
Graham will das Paket demnächst durchbringen. Von Putin würde bald eine Ausformulierung seiner Bedingungen für eine Waffenruhe erwartet. Sollte dabei klar werden, dass Putin weiterhin an seinen Maximalforderungen festhält, wisse man, dass er es nicht ernst meine mit dem Frieden, so Graham. „Dann werden wir handeln“, sagte der Senator entschieden.
Warum eine Verabschiedung des Pakets im Senat aber dennoch unwahrscheinlich ist, lesen Sie heute Morgen bei meinen Kollegen in unserem US-Newsletter DC Decoded.
NEUES VON POLITICO
ONE MORE THING: Am 16. September starten wir nach Industrie & Handel unseren zweiten Pro-Newsletter Energie & Klima — pünktlich nach der Sommerpause und mit einem neuen Redaktionsteam.
Willkommen: Josh Groeneveld wechselt im Juni von Business Insider zu uns, er wird Editor. Reporterinnen werden Frederike Holewik (von t-online), Joana Lehner (auch von Business Insider) und meine Kollegin Johanna Sahlberg.
Bereits jetzt berichten wir mit Teams in den USA, Brüssel, London und Paris über Energie & Klima. Hier mehr Details — und hier können Sie sich für die kostenlose Testphase anmelden.
ABENDBOTSCHAFTEN
KONTROVERS: Im ausführlichen Gespräch forderte der Ex-Innenminister Horst Seehofer seinen Nachfolger Alexander Dobrindt nach den ersten Zurückweisungen zu weiteren Schritten bei der Migrationswende auf. „Worauf’s ankommt, ist, dass die richtige Migrationspolitik ein Paket ist“, sagte Seehofer. Niedrigere Sozialleistungen seien ein Weg, aber auch die Verbesserung der Menschen in den Fluchtgebieten.
MAISCHBERGER: Ob die Union an ihrem Unvereinbarkeitsbeschluss mit der Linken festhält, ließ Jens Spahn am Abend offen. „Wir haben eine Mehrheit für alles, was wir brauchen. Und wir haben nicht vor, jeden Tag das Grundgesetz zu ändern.“ Dafür nämlich — beispielsweise für eine Änderung der Schuldenbremse — bräuchte es Stimmen von Linken oder AfD.
MARKUS LANZ: Am Abend stellte Matthias Miersch eine Prognose für die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern in den Raum — der Ukraine dürfte sie nicht gefallen. „Ich gehe davon aus, dass es dazu nicht kommt“, sagte er.
JOBWECHSEL
TRAUM ERFÜLLT: Erstmals seit 25 Jahren stellt die Union mit Henning Otte wieder den Wehrbeauftragten. Der Niedersachse wurde gestern mit großer Mehrheit im Parlament gewählt.
Vereidigung folgt — und zwar im Juli. Bis dahin behält er sein Amt als Abgeordneter im Bundestag, berichtet Rixa Fürsen.
NEUER CHEF IN DER SICHERHEITSPOLITIK: Patrick Keller übernimmt zum 1. Juli die Leitung des Zentrums für Sicherheit und Verteidigung. Der promovierte Politikwissenschaftler kommt vom Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), wo er zuletzt als Leiter Politik und Kommunikation tätig war.
**Kanadas Politik steht an einem folgenreichen Wendepunkt – mit Auswirkungen, die das Land, sein Verhältnis zu den USA und zu den Machtzentren Europas auf Jahrzehnte prägen werden. POLITICO begleitet Sie durch diese Entwicklungen mit einer neuen Version eines unserer Newsletter: dem Canada Playbook. Jetzt anmelden und direkt im Posteingang erhalten.**
SPOTTED
MSC-POKALSIEGERBESIEGER: Carsten Linnemann und Philipp Birkenmaier haben uns — Gordon und mich — beim Kickern im Konrad-Adenauer-Haus außerordentlich knapp niedergerungen.
6:3 / 5:6 / 6:5 lautete das Ergebnis: Dabei war alles, vom Wembley-Tor bis zum Rückstand. Zwei Matchbälle gab es auch — für uns. Wir geben den Hausherren im Generalsbüro gerne den Sieg, bestehen aber auf eine Revanche. Einige Eindrücke gibt es auch im Playbook Podcast.
ALTE UND NEUE MACHT: Vor der Wahl des Wehrbeauftragten warteten Friedrich Merz und Olaf Scholz gemeinsam — Kanzler und Ex-Kanzler im etwa fünfminütigen Plausch. Beide hielten ihre Wahlkarte in der Hand. Kein großes Aufheben, kein Sicherheitsabstand.
BEIM TK-FRÜHJAHRSFEST über den Dächern Berlins war mein Kollege Jürgen Klöckner. Auch vor Ort unter anderem Tino Sorge, Jens Baas, Susanne Wagenmann, Florian Lanz, Kai Behrens, Dana Bethkenhagen, Christian Geinitz, Hanno Kautz und Gerald Gaß.
„SALÜ BERLIN“: Später am Abend war ich noch beim Kulturempfang in der saarländischen Landesvertretung. Und wer noch? Anke Rehlinger, Stefanie Hubig, Karin Prien, Michael Meister, Ron Prosor, Oleksij Makejew, Hester Somsen, Georg Kleemann, Rolf Bösinger, Tim Klüssendorf, Esra Limbacher, Roland Theis, Dietmar Bartsch, Peter Wilke, Wulf Schmiese, Moritz Rödle, Uli Hauck, Hagen Strauß.
Not spotted: Peter Dausend und Andrea Maurer.
FRÜHSCHICHT
2 Uhr – Weitere Hilfsgüter in Gaza eingetroffen: Israel meldet das Eintreffen von 100 Lastwagen mit Hilfsgütern wie Mehl, Babynahrung und medizinische Ausrüstung im Kriegsgebiet. Das teilt die zuständige israelische Behörde Cogat auf X mit.
5 Uhr – Asien bei Batterietechnik vorn: Südkorea verzeichnet im Vergleich zu 2024 ein Plus von 10 Prozent Patentanmeldungen in dem Bereich, China von 22 Prozent. Japan auf Platz drei überholt Deutschland mit einer Steigerung um 7 Prozent. Die größten Einzelanmelder sind LG, CATL und Samsung. Das geht aus dem Jahresbericht des Deutschen Patent- und Markenamts hervor.
6 Uhr – Mitarbeiter von Israels Botschaft getötet: Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft sterben nahe des Jüdischen Museums in Washington, teilt US-Heimatschutzministerin Kristi Noem auf X mit. US-Justizministerin Pam Bondi schreibt auf X, dass es sich um einen „schrecklichen Schusswaffenvorfall“ handele. Zu den Hintergründen der Tat gibt es noch keine weiteren Angaben.
AGENDA
— Ortszeit Deutschland: Noch heute ist Frank-Walter Steinmeier in Delitzsch.
— Am Treffen der G7-Finanzminister in Banff, Kanada, nimmt Lars Klingbeil noch bis Freitag teil.
— Wettbewerbsfähigkeit: An dem EU-Rat in Brüssel nehmen bis morgen Dorothee Bär und Katherina Reiche teil.
— Kommission für Exzellenzstrategie: An der Sitzung in Bonn nimmt Dorothee Bär teil.
— Wirtschaft: Um 19:15 Uhr spricht Katherina Reiche bei den German Startup Awards 2025.
— Antrittsbesuch: Um 13 Uhr trifft Carsten Schneider die polnische Umwelt- und Klimaministerin Paulina Hennig-Kloska in Warschau.
— Beim Afrika-Tag 2025 hält Reem Alabali-Radovan um 16 Uhr eine Rede.
ZU GUTER LETZT
SONNIG, ABER WINDIG: Heute bleibt es zwar trocken, doch es wird leider wieder kühler. Mehr als 16 °C sind nicht drin. Also: Doch wieder die Übergangsjacke aus dem Schrank holen!
GRUSS AUS DER KÜCHE:
— Mitarbeiterrestaurant JKH: Sesam-Süßkartoffeln mit Hummus-Dip, Rucola-Radicchiosalat und Rosmarin-Focaccia oder Hähnchengeschnetzeltes in Apfel-Champignonsoße mit Erbsen und Kräuterspätzle
— Lampenladen PLH: Pfannkuchen herzhaft gefüllt auf Spaghetti mit Basilikum-Orangenpesto und Rucolatopping oder Leberkäse von der Schneidestation mit süßem Senf, dazu Bratkartoffeln und Weißkrautsalat
— Kantine RTG: Hähnchenbrust mit Kokos, Bambussprossen und Basmatireis oder Falafel mit Couscous, Paprika, Aubergine, Gurke, Tomate, Joghurt und Minze
GEBURTSTAGE: Stefan Traumann, Botschafter in Angola (64)
FÜR SIE IN BERLIN UNTERWEGS
Regierungsviertel: Jasper Bennink, Hans von der Burchard, Rixa Fürsen, Laura Hülsemann, Jürgen Klöckner, Romanus Otte, Pauline von Pezold, Gordon Repinski, Tom Schmidtgen, Mariella Sonntag und Fiona Wink
Internationales Team: James Angelos, Chris Lunday und Nette Nöstlinger
Brussels Decoded: Johanna Sahlberg und Oliver Noyan
DC Decoded: Julius Brinkmann, Maximilian Lembke und Gregor Schwung
Produktion: Dean Southwell
Das war die 307. Ausgabe des Berlin Playbook! Schicken Sie mir Feedback hier. Wenn Sie es noch nicht abonniert haben, können Sie das hier kostenlos tun.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Donnerstag!
Herzlichst
Rasmus Buchsteiner
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